-Nicht nur an Halloween - skuriller Internettrend „Devil-lips“ -
„Diabolic-lip“, „Russian-lip“, „Devil-lips“ viele Namen bezeichnen einen schaurigen Trend aus Socialmedia und Internet.
-Nicht nur an Halloween - skuriller Internettrend „Devil-lips"-
„Diabolic-lip“, „Russian-lip“, „Devil-lips“, viele Namen bezeichnen einen schaurigen Trend aus Socialmedia und dem Internet.
Es gibt nichts, was es nicht gibt im Bereich der ästhetischen Medizin, aber mit den „Devil-Lips“ wartet ein bizarrer Hype aus dem Internet auf. Es handelt sich dabei nicht um Make-Up- oder Photoshop-Experimente, sondern um eine sehr eigenwillige Lippenunterspritzung.
An dieser Stelle sei noch einmal ganz deutlich gesagt, dass die im Internet kursierenden Bilder kein „Fake“ oder das Ergebnis geschickter Bildbearbeitung sind, sondern tatsächlich mit gezielten Hyaluronsäure-Injektionen eine derartige Lippenverfremdung realisierbar ist.
Zum Glück wurden wir bisher von einer Anfrage dieser Unterspritzungtechnik verschont, da wir nur sehr ungerne die Wünsche unserer Patienten nicht erfüllen – hier aber ganz klar unser Verständnis der natürlichen Ästhetik im Widerspruch mit einer solchen Behandlung steht.
Bei dieser Form der Unterspritzung handelt es sich um ein Lippencontouring der besonderen Art. Dabei wird der Lippenrand über den natürlichen Verlauf wellenartig unterspritzt.
Den Anfang nahm dieser Trend in Russland, von wo aus er sich schnell via Socialmedia in der ganzen Welt verbreitete und auch letztlich zu unrecht seinen Beinamen „Russian-Lip“ erhielt.
Der Begriff "Russian-lip-technique" wird in der ästhetischen Medizin normalerweise für eine elegante und volumenreiche Methode der Lippenunterspritzung genutzt und hat mit dieser Methode eher weniger Gemeinsamkeiten.
Wir sehen die "diabolischen Lippen" und Techniken rund um diese Unterspritzungstechnik nicht nur aus ethisch-ästhetischen Aspekten kritisch, sondern leider auch mit einem höheren Risiko verbunden. Durch die extrem zackige Lippenform, bei der stellenweise überproportional viel Hyaluronsäure partiell injiziert werden muss, sehen wir das Problem in der erhöhten Gefahr von Gewebeknoten und Materialverkapselungen. Zudem besteht bei etwaigen Abstoßungsreaktionen die Möglichkeit, dass sich am Ende wulstige Narben bilden und somit einen irreparablen Schaden am Lippengewebe verursacht wird.
Leider gibt es über den Abbauprozess in den eingebrachten Regionen keine verifizierten Studien, sodass wir davon ausgehen müssen, dass eine „Devil-lips“-Unterspritzung die Lippe über Jahre beschädigt bzw. das homogene Lippenbild letztendlich nahezu unwiderruflich verzerrt.
Nicht jedes Trendverhalten muss mitgemacht werden und manche Kuriosität sollten auch keine Berücksichtigung in der ästhetischen Medizin finden. Es überrascht uns, dass diese Behandlung trotzdem von vermeintlich seriösen Kollegen angeboten wird.
Wir persönlich raten ganz entschieden von einer solchen Unterspritzung ab, da eine solche Behandlung unserer Vorstellung einer schönen und natürlichen Lippe widerspricht.
In der Halloweenzeit raten wir für einen ähnlichen Effekt eher zu einem aufwendigen und professionellen Make-Up!
Der Gruselfaktor ist sicherlich ähnlich hoch, wobei sich die Make-Up-„Devil-lip“ ohne große Ärgernisse und Repressalien mit etwas Abschminklösung entfernen lässt.
Ciao DB
Kommentar hinzufügen
Kommentare