Lippenherpes durch Lippenunterspritzung

Veröffentlicht am 14. Mai 2021 um 21:31

Hyaluronsäure-Unterspritzungen sind sehr effektiv und besonders nebenwirkungsarm, wenn sie von erfahrenen Anwendern vorgenommen werden. Dennoch können kurz nach einer Lippenunterspritzung vereinzelt Herpes-Fieberbläschen auftreten.


 

Lippenherpes durch Lippenunterspritzung

Hyaluronsäure-Unterspritzung sind sehr effektiv und besonders nebenwirkungsarm, wenn sie von erfahrenen Anwendern vorgenommen werden. Dennoch können kurz nach einer Lippenunterspritzung  Herpes-Fieberbläschen auftreten.

 

Lippenherpes ist ein Anzeichen einer sogenannten Herpes simplex Virus 1 Entzündung. Zunächst zeigen sich kleine schmerzhafte Knötchen an der Lippe. Im weiteren Verlauf entwickeln sich Bläschen und kleine Krusten mit einer Rötung des Randbereichs.

Herpesbläschen oder Fieberbläschen im Lippenbereich (Herpes labialis) können schubartig auftreten und sind im Laufe des Lebens wiederholt auftretende schmerzhafte Bläschen, v. a. im Bereich der Lippen, gelegentlich auch an Mundschleimhaut, Nasen- und Augenbereich. Etwa 90 Prozent der erwachsenen Bevölkerung sind Träger des Herpes-simplex-Virus Typ 1, doch nur etwa ein Drittel der Betroffenen wird im Laufe des Lebens von einer sichtbaren Infektion befallen

Die vom Herpes-simplex-Virus Typ 1 ausgelösten, hoch ansteckenden Bläschen sind in aller Regel harmlos und heilen ohne Behandlung nach drei bis zehn Tagen narbenlos ab. Akute Schübe sind oft an spezielle Auslöser geknüpft, z. B. fieberhafte Infekte, starke Sonnenbestrahlung (Urlaub), Stresssituationen, Regelbeschwerden und in seltenen Fällen auch nach ästhetischen Lippenbehandlungen.

Die Herpes-Viren können jederzeit aus ihrem Ruhezustand erwachen und einen erneuten Ausbruch von Lippenherpes herbeiführen. Man spricht dann von einer Reaktivierung. Dazu kommt es meist, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Die Häufigkeit von Reaktivierungen ist individuell sehr unterschiedlich.

Eine solche Schwächung des Immunsystems kann unterschiedlichste Ursachen haben, wobei häufig eine Erkältung beziehungsweise grippale Infekte dahinter stecken. Lippenherpes tritt daher bei Fieber besonders oft auf. Herpesbläschen werden deshalb auch Fieberbläschen genannt.

Auch seelischer oder körperlicher Stress können eine Reaktivierung auslösen. So tritt Lippenherpes vermehrt nach starker körperlicher Anstrengung auf, aber auch in Zeiten größerer psychischer Belastung. Weitere Risikofaktoren sind äußerliche Schäden an der Lippe, zum Beispiel in Form von Verletzungen oder Hautschäden durch erhöhte UV-Einstrahlung. Auch Reaktivierungen nach dem Zahnarztbesuch sind möglich, da die Lippen bei der Behandlung strapaziert werden. Diese „Strapazen“ erfährt das Lippengewebe auch bei einer ästhetischen Behandlung. Die Lippenunterspritzung birgt das Risiko von Mikroverletzungen des Lippengewebes. Diese Mikroverletzungen können für ein sensibles Patientenklientel ein Trigger für einen Herpes labialis Schub sein.

Die Gründe, warum Herpes besonders den Lippenbereich bevorzugt, sind zum einen die hohe Dichte an sensorischen Nervenfasern, an denen sich die Viren entlang bewegen können. Andererseits ist die Haut am Übergang zwischen Lippe und Gesichtshaut („Lippenweiß“) besonders empfindlich. Auch Herpes am Mundwinkel kommt relativ häufig vor, weil diese Stelle mechanisch besonders stark beansprucht wird und besonders bei trockener Kälte und tiefen Temperaturen leicht aufreißen kann.

Behandelt wird ein etwaiger „Befall“ mit lokalen Salben oder Tinkturen. Dabei kommen Wirkstoffe wie Zinksulfat oder Virushemmer wie Aciclovir, Valaciclovir oder Famciclovir zum Einsatz. Zur kosmetischen Abdeckung gibt es sogenannte Herpesbläschen-Patches, die sich nach einigen Tagen nach einer Unterspritzung gut überschminken lassen.

Leidet der Betroffene immer wieder unter Lippenherpes, empfiehlt sich eine Dauertherapie mit einem Virushemmer in Tablettenform über mehrere Monate und ein Aussetzen der Unterspritzungen.

 

 

Ciao DB

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